Pressemitteilung

„DigitalPaktSchule 2019 bis 2023“ wird Thema im Plenum

Die Bundesregierung bereitet den sogenannten „DigitalPaktSchule 2019-2023“ vor. Es soll ein Förderprogramm sein, mit dem der Bund die Schulen der Länder in das digitale Zeitalter befördern soll. Die Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN thematisiert im morgigen Dezemberplenum den „DigitalPaktSchule“ in ihrer Aktuellen Stunde.
Dabei mahnen Madeleine Henfling, netzpolitische Sprecherin, und Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ein nachhaltiges Vorgehen an.

„Die Digitalisierung – oder besser: die fehlende Digitalisierung – an unseren Schulen ist schon seit einiger Zeit im Fokus. Hier hat Thüringen wirklich lange geschlafen. In den letzten Jahren haben wir versucht diesen Rückstand aufzuholen. Aus vielen Runden mit Akteur*innen, Netzaktivist*innen und Lehrer*innen ist ersichtlich geworden, dass man diesem multikausalen Problem nicht mit monothematischen Lösungen beikommt.
Der Stand in Thüringen ist äußerst divers: Wir haben Schulen, die brauchen Technik, und anderen mangelt es an Konzepten. Fast allen fehlt Personal. Aber jede Technik ohne Konzept ist tot. Zur Umsetzung des Konzeptes brauchen wir geschultes Personal und das Personal braucht Technik, mit der es arbeiten kann. Diese drei Ebenen darf man nicht gegeneinander ausspielen. Das wurde viel zu lange gemacht und hat den Stillstand verursacht, gegen den wir ankämpfen. Ein Förderprogramm muss daher auch alle drei Ebenen gleichermaßen im Blick haben und fördern“, analysiert Madeleine Henfling die Erwartungen an den Digitalpakt.

Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ergänzt dazu:

„Thüringen braucht dringend ein bildungspolitisches Gesamtkonzept für digitale Bildung. Überall da, wo es pädagogisch sinnvoll ist, wollen wir digitale Medien für eine bessere individuelle Förderung der Schüler*innen in Thüringen nutzbar machen. Dazu braucht es endlich eine klare Digitalstrategie für den Schulbereich. Schließlich benötigen die Kommunen und die freien Schulträger Klarheit darüber, welche Investitionen durch den Digitalpakt zukünftig gefördert werden. Die Schüler*innen sollen gute Voraussetzungen in den Schulen haben, um sich für ein selbstbestimmtes, kreatives, sicheres und erfolgreiches Leben in der digitalen Welt fit zu machen. Nur wenn die Schulen sich auf die Digitalisierung einlassen, schaffen wir die Voraussetzung für die kritische Auseinandersetzung mit den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen sensibilisieren.“

Die beiden Politikerinnen machen abschließend deutlich, dass dies auch langfristige und institutionelle Umgestaltungen braucht:
„Wir dürfen die Schulen mit der einmal geschaffenen IT-Infrastruktur nicht alleine lassen. Das ist in der Vergangenheit zu oft passiert. Wir setzen daher darauf, die kommunalen Medienzentren zu wirksamen IT-Dienstleistern für unsere Schulen weiterzuentwickeln. Leider sind die Medienzentren bisher fast sträflich vernachlässigt worden. Sie sollten befähigt und umgebaut werden, die Systemadministration und die Wartung der IT-Anlagen an Thüringer Schulen zu gewährleisten“, resümieren die beiden Abgeordneten einstimmig.