Pressemitteilung

Grüne Fraktion zu Urteilsverkündung im Halle-Prozess – Mit Verkündung des Urteils darf die Arbeit nicht vorbei sein

Zum heute ergangenen Urteil im Prozess um den rechtsextremistischen Attentäter von Halle erklärt Madeleine Henfling, Sprecherin für Innenpolitik und Antifaschismus der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:

„Dieser Prozess hat für den Umgang mit rechtsextremen Anschlägen neue Maßstäbe gesetzt. Insbesondere der Raum, der den Betroffenen und Opfern sowohl im Gericht als auch in der Berichterstattung gegeben wurde zeigte, wie man auch in Zukunft mit solchen Prozessen umgehen sollte. Mit der Verkündung des Urteils darf die Arbeit aber auch nicht vorbei sein. Wir dürfen nicht glauben, dass es sich hier um einen Einzeltäter im luftleeren Raum handelte. Insbesondere Äußerungen aus seinem familiären Umfeld zeigten, dass der Täter sich nicht nur im Netz radikalisierte, sondern bereits in einem antisemitischen Umfeld lebte und aufwuchs. Seit einiger Zeit greifen antisemitische Ansichten in unserer Gesellschaft wieder stärker um sich – auch in Thüringen, dies zeigt der Thüringen-Monitor regelmäßig. Das ist die Grundlage für solche Anschläge und hier müssen wir ansetzen, um solche Taten in Zukunft zu verhindern.“